Viel zu selten kommt es vor, dass sich unser Jagsttal in ein verschneites und eisiges Winterwunderland verwandelt. Wenn dazu noch die Sonne vom stahlblauen Himmel strahlt, hält uns nichts mehr drinnen.
Wir entscheiden uns für eine Wanderung auf dem Panoramaweg von Langenburg nach Unterregenbach und auf der gegenüberliegenden Jagstseite über Oberregenbach und Bächlingen zurück zum Ausgangspunkt. Genau dieselbe Tour sind wir im Frühjahr bereits mit meinen Eltern gewandert.
Infos zur winterlichen Wanderung im Jagsttal
- Länge: 12 km
- Höhenmeter: 340 m
- Schwierigkeit: Auch im Winter gut zu laufen. Bei Schnee und Eis kann es natürlich immer zu rutschigen oder glatten Abschnitten kommen! Der letzte Anstieg von Bächlingen nach Langenburg ist ziemlich steil.
- Nicht barrierefrei
- Beschilderung: Tour 11
- Einkehr: Restaurants und Cafés in Langenburg, rotermohn in Unterregenbach
- Parken (Start und Ziel): Langenburg. Die Tour ist in beide Richtungen begehbar.
⇒ Unsere Tour auf Komoot zum Nachwandern!
Da wir die Route bereits ausführlich beschrieben haben, wollen wir heute Bilder sprechen lassen. Eines gleich vorweg: An einem frostig kalten Wintertag ist die Wanderung mindestens genauso schön wie in den warmen Monaten! Hier geht’s zum Artikel unserer Frühlingswanderung:
⇒ Wandern um Langenburg: Jagsttal Panorama, historische Brücken und das Rätsel von Unterregenbach
Hoch über dem Jagsttal: Schloss Langenburg
An diesem Morgen thront Schloss Langenburg noch ganz verschlafen und mit dekorativem Schneehäubchen über dem Jagsttal. Bereits im 13. Jahrhundert wurde die damalige Burg zum Stammsitz des Hauses Hohenlohe. Im 17. Jahrhundert wurde sie zum prächtigen Residenzschloss ausgebaut, in dem heute Fürst Philipp zu Hohenlohe-Langenburg mit seiner Familie lebt. Ein Teil des Schlosses ist als Museum und über regelmäßige Führungen zugänglich.
Unsere Wanderung startet direkt am Schloss. Vorbei am sehr empfehlenswerten Automuseum geht es hinunter ins klingenartige, schattige Tal des Schindbach. Schon hier bekommen wir einen kleinen Vorgeschmack, welche Kunstwerke die eisigen Temperaturen der letzten Tage geschaffen haben.
Deutlich sonniger wird es zum Glück ein paar Minuten später auf dem Langenburger Panoramaweg, der uns mit tollen Ausblicken ins Jagsttal bis nach Unterregenbach führt.
Winterliches Unterregenbach an der Jagst
Einer unserer Liebslingsplätze im Jagsttal ist definitiv das Wehr in Unterregenbach. Während im Sommer hier die Frösche quaken, pfeift heute nur der eisige Wind durch die Gräser am Ufer. Die frostige Stimmung an der alten Schleuse ist wunderschön und bietet reichlich Fotomotive.
Am fotogensten ist natürlich die Archenbrücke über die Jagst. Sie wurde 1958 nach historischem Vorbild neu aufgebaut, nachdem ihre Vorgängerin in 2. Weltkrieg stark beschädigt wurde. Über 40 Meter ist die überdachte Holzbrücke lang – gelagert auf zwei Pfeilern, getragen von zwei vierlagigen Holzbögen und ausschließlich mit Holzzapfen und Holzdübeln verbunden!
Auch kulturell hat Unterregenbach einiges zu bieten. Was es mit dem „Rätsel von Unterregenbach“, den Mauerresten einer mächtigen Basilika und der Krypta unter dem heutigen Pfarrhaus auf sich hat, kannst du in unserem Artikel vom Frühjahr nachlesen!
Eiszapfen im Muschelkalk der Jagst
Auf dem Kocher-Jagst-Radweg, über den wir von Unterregenbach nach Oberregenbach wandern, wartet gleich das nächste Highlight auf uns. In den Muschelkalkhängen der Jagst haben sich mächtige Eiszapfen und eine richtige kleine „Tropfsteinhöhle“ gebildet.
Oberregenbach an der Jagst
In Oberregenbach bieten die Steinbrücke und der Blick auf die Jagst im Winter tolle Fotomotive. Ebenso ein wunderschönes Fachwerkhaus mitten im Ort, dessen Bewohner ihren Hof richtig liebevoll dekoriert haben und Kunsthandwerk zu Kauf anbieten.
Ab Oberregenbach haben wir Langenburg und das Schloss auf der gegenüberliegenden Seite der Jagst fast immer im Blick – was aber nicht heißt, dass wir bald am Ziel sind. Genau genommen ist sogar erst etwas mehr als die Hälfte der Winterwanderung geschafft!
Die Strecke verläuft nun mal sonnig an den Hängen, mal schattig durch den Wald. Wie schon im Frühling, zieht sich auch heute dieser Wanderabschnitt etwas. Allerdings sorgen die schönen Ausblicke aufs Schloss immer mal wieder für Abwechslung 🙂
Bächlingen im Jagsttal
Kurz vor Bächlingen wandern wir auf einem schmalen Pfad (im Frühling war er ziemlich verwuchert) wieder hinunter ins Jagsttal. Direkt vor der Bächlinger Archenbrücke wartet ein Naturdenkmal auf uns, das im Winter ganz besonders beeindruckend ist: Eine kleine Höhle im Muschelkalk, in die das ganze Jahr über sachte das Wasser tropft.
Heute ist sie umgeben von Eiszapfen in den Muschelkalkhängen – ein wirklich tolles Naturschauspiel!
Zurück zum Ausgangspunkt unserer Winterwanderung steht uns jetzt noch der steilste und anstrengendste Abschnitt bevor. Auf der Alten Steige wandern wir von Bächlingen rauf nach Langenburg und lassen es uns natürlich nicht nehmen, auf einem gemütlichen Bänkchen noch ein letztes Mal die Sonne und den Ausblick ins Jagsttal zu genießen!
Bevor nächste Woche der Vorfrühling mit bis zu 18 Grad nach Hohenlohe kommen soll, haben wir diese Winterwanderung am Valentinstag nochmal richtig genossen! Und natürlich haben wir schon wieder neue Ideen für winterliche Ausflüge im Kopf. In der Hoffnung, dass uns der nächste Winter nicht nur ohne Corona-Beschränkungen, sondern auch wieder mit ganz viel Schnee, Frost und Sonne beglücken wird 🙂
Hast du weitere Tipps für Winterwanderungen im Jagsttal und in Hohenlohe? Schreib sie uns gerne in die Kommentare!
⇒ Hier noch einmal der Link zu unserer Wanderung um Langenburg im Frühling
Winterwanderungen in Hohenlohe und im Schwäbisch-Fränkischen Wald
- Winterwandern am Limes rund um Großerlach-Grab {Idyllische Straße Tour E}
- Silberstollen, Himmelsleiter & Mammutbäume – Winterwandern in Wüstenrot