Eines unserer liebsten Wander- und Ausflugsziele in der Heimat liegt glücklicherweise direkt vor unserer Haustüre. Denn südlich von Öhringen beginnt der Schwäbisch-Fränkische Wald, der sich von Hohenlohe im Norden bis zum Ostalbkreis und Rems-Murr-Kreis im Süden zieht.
Dunkle Wälder, Äcker und Viehweiden, blühende Feuchtwiesen und Streuobstwiesen, kleine Seen und abenteuerliche Klingen, Grotten und Schluchten sind typisch für den Schwäbischen Wald. In den wärmeren Randgebieten– z.B. rund um Löwenstein, Bretzfeld und Pfedelbach – zieht sich auch Wein an den sonnigen Hängen entlang.
Der Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald
Seit 1979 wird das Gebiet durch den Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald und seinen Naturparkverein geschützt, gepflegt und entwickelt. Der Naturpark umfasst die fünf Teilregionen Mainhardter und Murrhardter Wald, die Waldenburger und Löwensteiner Berge sowie den Welzheimer Wald auf einer Fläche von 1.270 km².
Exkurs Naturpark
Während sich in Nationalparks die Natur größtenteils ohne Beeinflussung entwickeln soll, umfassen die Gebiete der Naturparke überwiegend über Jahrhunderte von Menschen geprägte und geformte Kulturlandschaften. Diese Kulturlandschaften bilden heute nicht nur die Lebensgrundlage der Bewohner dieser ländlichen Regionen, sondern wurden ebenfalls Heimat für viele Tiere und Pflanzen. Zu diesen schützenswerten Kulturlandschaften zählen im Schwäbisch-Fränkischen Wald unter anderem Streuobstwiesen, Feuchtwiesen, Viehweiden und Wälder.
Das Ziel der aktuell 104 Naturparke in Deutschland ist deshalb ein gesundes Miteinander von Menschen und Natur, das Sensibilisieren der Menschen (z.b. durch Umweltbildung) und nachhaltiges Wirtschaften. Gleichzeitig sollen die Einwohner aber auch vom Naturpark profitieren, z.B. durch Direktvermarktung und nachhaltigen Tourismus.
Quellen: Wir fanden es super interessant, mal in das ⇒ Leitbild der Naturparke Deutschland zu schauen da uns vorher nicht wirklich bewusst war, was Naturparke denn genau sind. Auch auf der Seite des Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald findest du viele Infos und vor allem die Termine für aktuelle Naturpark-Veranstaltungen.
Was den Schwäbischen Wald für uns so besonders macht
Die Klingen, Schluchten und Felsformationen
Vor rund 230 Millionen Jahren, in der so genannten Keuperzeit, verlandete das hiesige flache Meer und ließ, zusammen mit Abtragung der umliegenden Gebirge und Gipspfannen, über Jahrhunderte verschiedene Ablagerungen wie Tone, Kalk und Sande zurück. Dadurch entstand der für den Schwäbisch-Fränkischen Wald so typische Sandstein, Tonsteine und Mergel – der Keuper.
Typisch für das Keuperbergland sind tiefe Klingen und Schluchten, die das Wasser in die weicheren Gesteinsbestandteile des Keupers geschnitten hat.
⇒ Quelle: Wer mehr über den Keuper in Baden-Württemberg erfahren möchte, findet beim Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau gut verständliche Infos.
So entstandene Klingen, Schluchten, Grotten und Felsformationen sind heute überall im Schwäbischen Wald zu finden – und sie auf oft abenteuerlichen Pfaden zu erkunden macht riesig Spaß! Bekannte Klingen sind zum Beispiel die Wieslauf- und die Edenbachschlucht, die Hörschbachschlucht, die Hägelesklinge, die Bodenbachchlucht oder die Hüttlenwaldschlucht.
Die Mühlen im Schwäbischen Wald
Eine Besonderheit des Schwäbischen Walds sind die vielen Mühlen, die hier entlang der Flüsse und Bäche noch aus dem Mittelalter erhalten sind. Der 37 Kilometer lange Mühlenwanderweg ab Welzheim verbindet die 13 schönsten miteinander, aber auch kürzere Rundwanderungen sind möglich – und absolut zu empfehlen!
Der römische Grenzwall Limes – UNESCO-Weltkulturerbe
Aber auch historisch hat der Schwäbisch-Fränkische Wald einiges zu bieten. Denn von Öhringen im Norden nach Schwäbisch Gmünd im Süden durchzog der als UNESCO-Weltkulturerbe ausgezeichnete römische Grenzwall Limes den heutigen Naturpark. In vielen Orten wie Mainhardt oder Murrhardt kann man in Museen mehr über die Geschichte der Römer in dieser Region erfahren, viele Relikte finden sich aber auch entlang der Wander- und Fahrradwege.
Die Schwäbische Waldbahn
Seit 1911 führt auf 22,9 Kilometern eine der steilsten und schönsten Bahnstrecken Baden-Württembergs über drei Viadukte von Schorndorf im Remstal nach Welzheim im Schwäbischen Wald. Schon damals brachte die Schwäbische Waldbahn Stuttgarter in die Sommerfrische nach Welzheim, um hier die gute „Champagnerluft“ zu genießen.
Nachdem die Bahn viele Jahre außer Betrieb war, betreibt heute der Verein DBK Historische Bahn e.V. ehrenamtlich die Dampf- und Dieselzüge, die von Ostern bis Oktober jeden Samstag, Sonntag und Feiertag die Strecke befahren. Auf unserem Reiseblog Road Traveller erzählen wir von unserer ersten Fahrt mit der Schwäbischen Waldbahn und der Wanderung entlang des Bahnerlebnispfad.
Jetzt sind wir neugierig! Konnten wir dir Lust darauf machen, den Schwäbischen Wald kennen zu lernen?
Schau dich gerne bei uns um!
- Auf dem Mühlenwanderweg durch den Schwäbischen Wald
- Die Kalksklinge im Mainhardter Wald (und eine Wanderung am Limes)
Viel Spaß beim Entdecken ♡
Lisa & Marco